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Französisch Banken: Gute Zinssätze, aber wie gesichert?

Die EU in ihrer jetzigen Gestalt wäre ohne Frankreich undenkbar. Frankreich wird derzeit von keiner der drei renommierten Rating-Agenturen mit dem begehrten "Triple-A" bewertet, dafür aber mit dem Rating AAA bzw. AAa2 - schließlich mit der dritthöchsten Bonität, die einer risikofreien Veranlagung mit einem vernachlässigbaren Ausfallrisiko ausmacht.

Die Rating-Agentur Moody's hat im Monatsmai 2018 den Outlook für Frankreich von "stabil" auf "positiv" erhöht. Zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit eines Bundeslandes, einer Bank oder eines Betriebes verwenden die Behörden die folgenden Buchstabencodes: Gegenwärtig steht Frankreich unter erheblichem Druck, seine Sozialversicherungssysteme und den Arbeitsmarkt zu reformieren. Bereits vor seinem Amtsantritt die Ankündigung von Präsident Emmanuel Macron, hier wesentliche Änderungen vorzunehmen, obwohl es massive Widerstände von den traditionsgemäß stärkeren französischen Mitgliedsgewerkschaften und von neuen Gruppen wie dem "Gelben Westen" gab.

Gleichwohl ist der französiche Finanzsektor im europäischem Maßstab unverändert, wobei große private Banken wie Société Générale (SocGen) und BNP Paribas heute in einer anderen Klasse als die großen baden-württembergischen Banken Deutschlandbank und Commerzbank mitspielen. Frankreich wird voraussichtlich mittel- bis langfristig eine Führungsrolle bei der Festigung eines einheitlichen europÃ?ischen Bankwesenmarktes im Bankenumfeld zu spielen haben.

Die Staatsschuld ist von 83 Prozentpunkten des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im Jahr 2009 auf derzeit rund 100 Prozentpunkte gestiegen. Für 2019 rechnet beispielsweise die Revisionsgesellschaft PricewaterhouseCoopers mit einem Plus von nur 1,7 Prozentpunkten (2018: 2,0 Prozentpunkte p.y.). Bankguthaben innerhalb der EU sind gemäß der EU-Einlagenschutzrichtlinie prinzipiell bis zu einem Anlagebetrag von 100.000 EUR rechtlich durchgesetzt.

Das Einlagengeschäft ist nach wie vor auf nationaler Ebene geregelt, und der mit Gesetzeskraft vom 26. Juli 1999 eingerichtete Fund de Garantie des Dépôts et de Résolution (FGDR) sichert die Verbraucher im Falle eines Konkurses des ihre Konten verwaltenden Finanzinstituts mit Sitz in Frankreich. In Frankreich gibt es keine weitere Selbstbeteiligung, wie dies in Deutschland der Fall ist.

Für die Guthaben bei Filialen in Frankreich sieht 56 Passivschutzgesetz eine Kooperation mit der Ausgleichskasse der Deutsche Kreditinstitute (EdB) vor. "Die lokale Einlagensicherungsgesellschaft würde dann im Schadensfall die Kompensation im Auftrag und für Rechnung der EdB durchführen", sagt Dominik Müller-Feyen, Leiter der Abteilung für Stabilität der Finanzmärkte im Bundesverband Deutsche Kreditinstitute.

Frankreich hat im vergangenen Jahr die Verrechnungssteuer auf Ausschüttungen von 30,0 auf 12,8 Prozentpunkte ermäßigt. Es wird keine Verrechnungssteuer auf Zinsen auf Tages- und Termingelder berechnet. In Frankreich sind kurz- und langfristiges Sparen gut durchgesetzt. Ernsthafte Bankkrisen sind in Frankreich jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt undenkbar, da große Institutionen wie BNP Paribas und Saint-Gobain als relativ solide eingestuft werden und andere Institutionen gar übernahmen können, wenn sich der europäische Bankensektor konsolidieren sollte.