Kauf und Verkauf von Autos

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Weshalb BMW, Daimler & VW ihre Zukunftsfähigkeit in China gefährden?

Erstmalig seit 1990 droht der Absatz in China zu fallen. Der Absatz sank in den ersten neun Monate dieses Jahrs gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozentpunkte auf 18,4 Mio. Fahrzeuge. So sind auch die beiden dt. Marken VW, BMW und Daimler besorgt über den Diesel-Skandal auf ihrem heimischen Markt.

Weil China als der wichtigste Absatzmarkt angesehen wird und für die zukünftige Entwicklung der dt. Lieferanten wichtig ist. Der weltweite Anstieg der Umsatzzahlen in den letzten Jahren wurde vor allem durch das Wirtschaftswachstum in China getragen. "Die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China beunruhigen die Konsumenten. Inwiefern sich die Lage im Jahr 2019 verbessern wird, ist zurzeit überhaupt nicht absehbar", so Pieper weiter.

Volkswagen ist in besonderem Maße vom Chinageschäft abhängt. Mehr als 40 Prozentpunkte ihrer Autos werden von den Wolfsburgern dort verkauft. Noch weniger davon sind deutsche Premium-Marken wie BMW und Daimler bisher auffällig. "In der Regel kann sich das Premiumsegment zunächst vom gesamten Markt abkoppeln", erläutert Analysator Pieper. "Die Expertin Brützel bekräftigt auch, dass Premium-Hersteller weniger anfällig für jüngere Krisensituationen sind, ergänzt aber: "Wenn es keine Einigung im Tarifkonflikt gibt, wird sich dies weiterhin auf die Gesamtnachfrage in allen Fahrzeugsegmenten auswirkt.

"Auch wenn die erschwerten Wirtschaftsbeziehungen der Hauptgrund für die insgesamt schwache Kundennachfrage aus China sind, gibt es auch in der techn. Branche Aufholpotenzial für die deutschen Produzenten. China wird ab 2019 von allen Produzenten eine Elektroautoquote verlangen. In einem ersten Arbeitsschritt müssen zehn Prozentpunkte der verkauften Produkte mit Elektroantrieb ausgestattet sein.

"Auf diesem Gebiet liegen die dt. Produzenten hinterher", sagt Jürgen Pieper. "Die deutschen Hersteller mit Elektroautos werden erst in der zweiten Jahreshälfte 2019 und besonders ab 2020 verstärkt in den Handel einsteigen. Produzenten wie GEELEY sind in diesem Marktsegment bereits aufgestellt. Insgesamt wurden im Monat September rund 129.000 Autos verkauft, die meisten davon in China selbst.

In den Monaten Jänner bis Oktobern stieg der Absatz trotz der schwachen Gesamtmarktsituation gar um 33% auf rund 1,3 Mio. Fahrzeuge. Für die deutschen Produzenten ist es aber noch nicht zu spat, so Bratzel: "Die Führung ist noch nicht unantastbar", sagt er. In jüngster Zeit haben die deutschen Produzenten in China kräftig in China nachgefragt, so dass sie in einigen Jahren in der Lage sein werden, unmittelbar im Lande zu fertigen und nicht mehr vom Export abhängig sein werden.

"Wer in einigen Jahren zurückschaut, wird feststellen, dass Deutschland zwar kein Vorreiter im Bereich der E-Mobilität war, aber immer noch gut im Wettbewerb präsent ist", rechnet Analysator Pieper vor. Vor allem VW sei bei den dt. Produzenten gut positioniert, geht Pieper davon aus. "Bei den vielen Brands und vielen Models, die spaetestens ab 2020 in China vertrieben werden, hat Volkswagen eine gute Hand", sagt er.